Obertauern

Obertauern hofft auf Öffnung der Hotels im Frühjahr 2021

Es ist eine mehr als herausfordernde Zeit. Betroffen sind alle. Die einen naturgemäß mehr, die anderen etwas weniger. Stark betroffen sind auch die Menschen in Obertauern. Sie erleben zurzeit eine so noch nie dagewesene Wintersaison. Wir haben Alexandra Krings vom Hotel Das Seekarhaus und den Bergbahnen Krings besucht, über diesen so speziellen Winter geplaudert und gefragt, wie es in Obertauern im Frühjahr 2021 weitergeht.

Es ist ein traumhafter Wintertag in Obertauern, als wir Alexandra Krings im Hotel Das Seekarhaus besuchen. Der Blick aus dem Fenster gewährt Ausblicke auf bestens präparierte Pisten und funkelnden Schnee vor strahlend blauem Himmel. Vereinzelt ziehen Skifahrer ihre Schwünge auf den frisch verschneiten Hängen. Unbesetzte Sessel der direkt vor dem Hotel gelegenen Seilbahn drehen unbeirrt ihre Runden. Ein Skitag wie aus dem Bilderbuch.

Drinnen im Hotel Das Seekarhaus gespenstige Stille. Seidene Kissen im gemütlichen Lounge-Bereich vor der noch nie benutzten Bar glänzen im einfallenden Sonnenlicht. Der Buffetbereich ist abgedeckt. Das neu umgebaute Hotel Das Seekarhaus scheint, vorbereitet, jederzeit bereit um wachgeküsst zu werden und aufzusperren, in den Dornröschenschlaf versetzt.

Das Hotel Das Seekarhaus ist bereit, jederzeit in den Obertauern-Skiwinter 20/21 starten zu können. Foto: Hotel Das Seekarhaus
Das Fünf-Sterne-Hotel Das Seekarhaus ist bereit, jederzeit in den Obertauern-Skiwinter 20/21 starten zu können. Foto: Hotel Das Seekarhaus

„Bei derart tollen Schneeverhältnissen und solch perfekten Bedingungen, wie man sie in Obertauern derzeit vorfindet, ist es doppelt hart, nicht aufsperren zu dürfen“, erklärt Alexandra Krings, die gemeinsam mit ihren Schwestern Heidi Krings und Isabella Eschbacher-Krings das Hotel Das Seekarhaus führt. „Aber es hilft eh nicht. Wir bleiben guten Mutes und sind nach wie vor bereit, jederzeit in Betrieb zu gehen, sobald wir von der Regierung grünes Licht erhalten“, meint Krings optimistisch.

Obertauern seit November startklar

Startklar ist man hier bereits seit Monaten. Denn eigentlich wäre das Hotel Das Seekarhaus auch in dieser Saison wie gewohnt Mitte November in den Obertauern-Winter gestartet. Eigentlich. Denn Anfang November, also in einer Zeit, in der man bereits alles für einen gelungenen Saisonstart vorbereitet hatte, verkündete Österreich den zweiten Lockdown, einen „Lockdown Light“.

„Das war schon bitter“, erzählt Krings, „Und damals war uns noch nicht einmal klar, dass dies lediglich die erste einer Reihe von Verschiebungen sein sollte und alles noch viel schlimmer kommen würde“, räumt Krings ein.

Haben im Obertauern-Skiwinter 20/21 ungewollt viel Zeit, um selbst Skifahren und Snowboarden zu gehen: Manfred, Alexandra und Heidi Krings (v.li.n.re.). Foto: Hotel Das Seekarhaus
Haben im Obertauern-Skiwinter 20/21 ungewollt viel Zeit, um selbst Skifahren und Snowboarden zu gehen: Manfred, Alexandra und Heidi Krings (v.li.n.re.). Foto: Hotel Das Seekarhaus

Mit Sicherheitskonzept bereit für den Saisonstart

Bitter war es auch hinsichtlich des Umstandes, dass man sich auf diese spezielle Saison eingestellt hatte. Vorbereitungen getroffen hatte. Sich den kommenden, pandemiebedingten Herausforderungen bewusst war und zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen entwickelte. „Wir haben nicht nur ein spezielles Sicherheitskonzept erarbeitet, sondern im Zuge unseres Umbaus auch spezielle Lüftungsanlagen eingebaut und mit großzügig dimensionierten Allgemeinbereichen für den nötigen Abstand gesorgt.“

So wurden etwa der Rezeptionsbereich, die Bar und der Speisesaal – inklusive Buffetbereich –unter dem Blickwinkel „mehr Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter“ komplett neugestaltet. (Hier gibt es alle Infos zum Hotel Das Seekarhaus-Umbau und Details zum ausgeklügelten Hotel Das Seekarhaus-Sicherheitskonzept.)

Von Lockdown zu Lockdown

Derart gut gerüstet, lagen die Hoffnungen Anfang November auf einen Saisonstart nach Beendigung des „Lockdowns Lights“. Doch es sollte anders kommen. Der „Lockdown Light“ wurde zum „normalen Lockdwon“, dessen Ende von der österreichischen Bundesregierung mit Anfang Dezember avisiert wurde.

„Es hieß, nach dem verschobenen November-Start, also erneut unseren Gästen und Mitarbeitern abzusagen, sie auf einen späteren Zeitpunkt zu vertrösten“, erzählt Krings. Denn dass bei Beendigung dieses Lockdowns Gastronomie und Hotels nicht inkludiert sind, war zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Vielmehr lag die Hoffnung auf dem 7. Dezember. Aber auch dieser Termin sollte nicht halten. An diesem Tag wechselte man in Österreich nämlich vom Lockdown in den Lockdown Light, um ab 26. Dezember 2020 wieder in den „normalen Lockdown“ überzugehen.

Diese seit Stefanitag andauernde Situation wird ab 8. Februar 2021 ein wenig „entschärft“. Ab da dürfen in Österreich Schulen, Handel, körpernahe Dienstleister, Museen und Zoos unter strengen Auflagen öffnen. „Natürlich wären wir mehr als froh gewesen, diesmal bei den Öffnungsschritten berücksichtigt zu werden. Aber dass wir von Tourismus und Gastronomie da nicht dabei sind, war klar. Denn es wurde bereits am Beginn des Lockdowns angekündigt, dass wir im Februar nicht öffnen dürfen“, erklärt Krings.

Blicken weiterhin optimistisch in die Zukunft und hoffen auf eine Öffnung der Hotellerie und Gastronomie im März 2021: Heidi und Alexandra Krings. (v.li.n.re.). Foto: Hotel Das Seekarhaus
Blicken weiterhin optimistisch in die Zukunft und hoffen auf eine Öffnung der Hotellerie und Gastronomie im März 2021: Heidi und Alexandra Krings. (v.li.n.re.). Foto: Hotel Das Seekarhaus

Obertauern im Frühjahr 2021

So liegen die Hoffnungen auf einen Start des Hotelbetriebes nun auf März. „Auch wenn die Chance, dass das Hotel Das Seekarhaus oder die Gastronomie zu öffnen, wahrscheinlich sehr gering ist, wir geben die Hoffnung nicht auf.“, meint Krings. Denn Sinn machen würde eine Öffnung allemal. „In Obertauern geht die Skisaison bis Anfang Mai. Die Schneelage ist sensationell, da braucht man sich keine Sorgen zu machen. Wir sind auf alle Fälle bereit zu starten und auch gut gebucht“, führt Krings aus.

Zudem sei eine Öffnung auch hinsichtlich der Mitarbeiter wichtig. „Saisonarbeiter hat die Krise besonders hart getroffen. Viele sind mittlerweile unverschuldet seit einem halben Jahr ohne Arbeit. Nun werden sie in den Notstand geschickt oder zu Umschulungen. Und dies vor dem Hintergrund, dass Köche zum Beispiel bereits jetzt zu den sogenannten Mangelberufen zählen. Wenn da nicht rasch gegengesteuert wird, kommt auf unsere Branche unausweichlich die nächste Krise zu“, plädiert Krings für einen baldigen Start der Gastronomie.

Alle Bergbahnen Krings-Lifte in Betrieb

Nicht aufzusperren war für Krings nie eine Option. Im Gegenteil. Bereits als zu Weihnachten klar war, dass sich das Öffnen der Seilbahnen wirtschaftlich nicht rentieren würde, waren alle Lifte der Bergbahnen Krings in Betrieb. „Natürlich ist es schmerzlich, wenn man sieht, wie leer die Lifte und Pisten sind. Aber wir wollen den Menschen etwas zurückgeben. Zudem hat man auch eine Verantwortung. Sei es gegenüber den Gästen oder den Mitarbeitern. Da wollen wir, wo immer es geht, unseren Beitrag leisten“, meint Krings.

Aber nicht nur die Bergbahnen, auch die zu den Bergbahnen Krings gehörende Kringsalm hat – unter den gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen ­– geöffnet. Sie bietet täglich ein vielfältiges Angebot in Form von Take Away. „Die Hochalm durfte aufgrund ihrer geografischen Lage von den geltenden Verordnungen her leider nicht einmal für Take Away aufsperren. Aber die Terrasse ist vom Schnee geräumt, sodass sich Skifahrer dort zumindest ein wenig ausrasten können. Offen sind dort auch die Toilette-Anlagen. Wir bemühen uns wirklich, den Gästen, natürlich im Rahmen der gesetzlichen Bedingungen, ihren Aufenthalt in Obertauern so angenehm wie möglich zu gestalten“, erläutert Krings.

Obertauern im Frühjahr 2021 wohl auch mit leeren Pisten und Liften

Das Skifahren in Obertauern geht übrigens zurzeit problemlos mit dem nötigen Sicherheitsabstand einher. Denn dadurch, dass alle Hotels geschlossen sein müssen, ist die Anzahl der Skifahrer mehr als überschaubar. Lediglich Tagesskifahrer sind anzutreffen. Und diese verteilen sich rasch im Skigebiet. Ein Umstand, der nicht zuletzt durch die zahlreichen Einstiegs-Möglichkeiten in die Tauernrunde unterstützt wird.

Leere Skipisten und wenige Menschen an den Liften trotz bester Pistenverhältnisse: So präsentiert sich Obertauern im Februar 2021.   Foto: Heidi Krings
Leere Skipisten und wenige Menschen an den Liften trotz bester Pistenverhältnisse: So präsentiert sich Obertauern im Februar 2021. Foto: Heidi Krings

Aber selbst wenn die Hotels in Obertauern wieder öffnen dürfen, bietet das heurige Frühjahr wohl eine einmalige Chance auf sicheres Skivergnügen. Denn durch die in Deutschland geltenden Reisebeschränkungen wird sich die Auslastung in Obertauern sehr „in Grenzen“ halten. Derart leere Pisten beim Frühjahrsskilauf wird man – hoffentlich – so rasch nicht mehr erleben können.

Mit Optimismus in das Obertauern-Frühjahr 2021

Des einen Freud – in diesem Fall leere Pisten – sind bekanntlich ja des anderen Leid. In Obertauern hofft man nach wie vor, dass Hotels und Gastronomie in dieser Saison doch noch einmal aufsperren dürfen.

„Man muss es ohnehin so annehmen, wie es ist“, erklärt Krings und ergänzt: „Es hilft nicht, wenn man sich über Dinge und Gegebenheiten aufregt, die man nicht ändern kann. Wir versuchen unser Bestes zu geben, sowie optimistisch und flexibel zu bleiben.“

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