Salzburg

„Europa in meiner Region“: Jede Menge EU im Pinzgau erleben

[Anzeige] Der Pinzgau in der EU – die ganze EU im Pinzgau! Entlang des Tauernradweges, zwischen Hollersbach und Zell am See, wird man durch die Initiative „Europa in meiner Region“ auf zahlreiche aus Mitteln der EU geförderte Projekte aufmerksam gemacht.

„Das ist ja wohl eh jedem klar“, wäre wohl die lapidare Antwort auf die Äußerung, dass sich der Salzburger Pinzgau im Herzen der Europäischen Union (EU) befindet. Doch wie wäre wohl die Reaktion auf die Erklärung, dass im Pinzgau auch ganz viel Herz der EU steckt?

Wohl eher jene eines verwunderten Blickes oder irritierten Staunens. Denn dass man auch hier ganz viel EU in Form von zahlreichen, von der EU finanziell unterstützten Projekten findet, ist kaum bekannt. Ein Faktum, dem nun mit der Aktion „Europa in meiner Region“ Abhilfe geschaffen wird.

Europa in meiner Region

Was den meisten nicht bewusst ist: Das nächste EU-Projekt befindet sich oft in direkter Nachbarschaft. Natürlich ist dies meist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Reicht die breite Palette der geförderten Projekte doch von Forschung über Stadtentwicklung und Klimaschutz bis hin zu Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.

Damit diesem stiefmütterlichen Dasein nicht nur ein Ende gesetzt wird, sondern die Vielfalt an von der EU geförderten Projekte auf erlebnisreiche Art und Weise entdeckt werden kann, wurden bundesweit verschieden Entdeckungstouren zusammengestellt. Auf diesen kann man, gerne auch mit dem Rad oder per pedes, herrlich EU-Luft schnuppern, während man seine Nachbarschaft erkundet. Jedes Bundesland verfügt so über seine individuelle „Tour de EU“. Für das Land Salzburg wurde eine Teils des beliebten Tauernradweges als Präsentationsstrecke auserkoren.

„Europa in meiner Region“ entlang des Tauernradweges entdecken

Der Tauernradweg zählt mit seiner herrlichen Kulisse von imposanten Bergen und kristallklaren Seen zu den schönsten Radtouren Europas. Auf rund 300 Kilometer warten nicht nur einmalige Erlebnisse, Naturschauspiele, historische Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Abenteuer: Seit dem Jahr 2021 ist er sogar um eine weitere Attraktion reicher. Ein im Pinzgau gelegener Abschnitt des Tauernradweges ist Teil von „Europa in meiner Region“!

„Europa in meiner Region“: Von Hollersbach nach Zell am See entlang des Tauernradweges

Zwischen Hollersbach und Zell am See kann man zwölf innovative, gesellschaftlich wichtige und touristisch spannende Projekte kennenlernen, die von der Europäischen Union (ko)finanziert werden oder wurden.     Grafik: ÖROK
Zwischen Hollersbach und Zell am See kann man zwölf innovative, gesellschaftlich wichtige und touristisch spannende Projekte kennenlernen, die von der Europäischen Union (ko)finanziert werden oder wurden. Grafik: ÖROK

Der Pinzgau gilt, obwohl man natürlich von überall aus losradeln kann, als der „klassische“ Startort des Tauernradweges. Um „Europa in meiner Region“ bewusst erleben zu können, muss man allerdings nicht bis ganz zu den Krimmler Wasserfällen fahren. Auch wenn die tosend in die Tiefe stürzenden Wassermassen durchaus einen Besuch wert sind: Für die „Tour de EU“ wurde der Bereich von Hollersbach bis Zell am See auserkoren.

Hier, zwischen dem „Kräuter-, Kunst- und Kulturdorf“ Hollersbach und der charmanten Bezirkshauptstadt Zell am See findet man stolze zwölf EU-(ko)-finanzierte Projekte.

Mit der Pinzgaubahn von Zell am See nach Hollersbach

Besonders fein lassen sich die Standorte übrigens in Form eines Tagesausfluges mit dem Zug „abradeln“. So kann man mit der Pinzgaubahn von Zell am See nach Hollersbach fahren. Nach rund 50 Minuten Fahrzeit angekommen, schwingt man sich auf den Sattel, um gemütlich der Salzach entlang retour nach Zell am See in die Pedale zu treten. (Aber Achtung: Die Fahrradbeförderung mit der Pinzgaubahn richtet sich nach dem vorhandenen Platz, weswegen eine telefonische Voranmeldung nötig ist.)

Tipp: Um auch wirklich kein Projekt zu verpassen empfiehlt es sich, vorab eine Übersichtskarte zu besorgen. Die„EU-Projekt-Map“ liegt nicht nur in den Tourismusverbänden auf, sondern steht auch online auf der„Europa in meiner Region“-Homepage zum Download bereit.

Der Kräutergarten in Hollersbach

In Hollersbach angekommen, sollte man unbedingt einen Abstecher in den dortigen Kräutergarten einplanen. Das harmonisch nach dem Goldenen Schnitt angelegte und über 500 Pflanzen beherbergende Botanik-Refugium wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums finanziert.

Ein ganz besonderes Abenteuer ist der Bereich des „begehbaren ökologischen Fußabdrucks“. Dabei handelt es sich um ein aus Hainbuchen gestaltetes Heckenlabyrinth. An den Abzweigungen gilt es Fragen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu beantworten. Je nach Ergebnis wird man im Labyrinth weitergeleitet. So kann es durchaus vorkommen, dass man auch einmal die falsche Abzweigung erwischt und dann sprichwörtlich in der Sackgasse landet.

Das Heckenlabyrinth ist, wie der gesamte Kräutergarten, kostenlos besuchbar.

Viele werden nach den – teilweise doch ernüchternden – Klima-Erkenntnissen froh sein, auf umweltschonende Art mit Zug und Bike unterwegs zu sein. So lassen sich die kommenden Kilometer nach Mittersill gleich doppelt fein genießen.

Das Felberturm Museum in Mittersill

Der Felberturm und die Felberkirche in Mittersill.     Foto: Museumswelten Hohe Tauern | Franz Reifmüller
Der Felberturm und die Felberkirche in Mittersill. Foto: Museumswelten Hohe Tauern | Franz Reifmüller

In Mittersill gibt es gleich fünf von der EU (ko-)finanzierte Projekte. Neben

wurde hier auch das Felberturm Museum mit Mitteln aus den EU-Fonds realisiert.

Das Felberturm Museum erstrahlt seit Juli 2021 in neuem Glanz. Zwei Jahre lang wurde der Felberturm, der mit seiner Entstehung im 12. Jahrhundert zudem das älteste Gebäude im Oberpinzgau ist, aufwendig umgebaut, liebevoll saniert und neu gestaltet.

Betritt man den Felberturm, wird man in die Zeit der „Säumer“, also Menschen, die mit Hilfe ihrer Tiere Lasten über die Pässe der Alpen transportierten, versetzt. Die Ausstellung „Saumhandel“ erzählt auf moderne Weise von den Schicksalen der Säumer, deren verschiedene Saumwege und meist transportierten Waren über die Tauern.

Man erfährt auch, was genau zur Basisausrüstung der Säumer gehörte und wie gefährlich der Weg einst über den Felbertauern für Mensch und Tier war. Oder, dass die Säumer von Norden nach Süden vor allem Salz und Eisen transportierten, und sie auf ihrem Rückweg vorwiegend mit Stoffen, Wein, Südfrüchten und Speiseöl bepackt waren.

Im Felberturm Museum kann man eine originale Basisausrüstung der Säumer bestaunen. Foto: Museumswelten Hohe Tauern | Franz Reifmüller
Im Felberturm Museum kann man eine originale Basisausrüstung der Säumer bestaunen. Foto: Museumswelten Hohe Tauern | Franz Reifmüller

Nachdem die rauen Wetterbedingungen eine der größten Herausforderungen waren, kann man eine „Wetterstation“ erleben, die so einige Überraschungen parat hat.

Mit dem klaren Ausstellungs-Schwerpunkt „Saumhandel und dessen Bedeutung für Mittersill“ erlangte das Felberturm Museum zudem ein klares Alleinstellungsmerkmal in der Salzburger Museumslandschaft.

Mittersills Entwicklung vom Bannmarkt zur Stadt

Im Obergeschoß steht die Entwicklung Mittersills vom „Bannmarkt“, einem Markt, dem die peinliche (bezogen auf das lateinische poena, also Strafe) Gerichtsbarkeit verliehen war, bis zur Stadterhebung im Jahr 2008 im Mittelpunkt.

Dass es dabei auch wahrlich „barbarisch“ zuging, wird beeindruckend in einem extra produzierten Film veranschaulicht. Der über den Pinzgau hinaus bekannte und in Neukirchen beheimatete Charly Rabanser schrieb gemeinsam mit Walter Grill das Drehbuch zu einem 15-minütigen Kurzfilm, der den einzigen Hexenprozess von Mittersill thematisiert. Dieser Film spiegelt exemplarisch den Themenschwerpunkt „Gerichtsbarkeit und das Verhältnis der Bevölkerung zur Obrigkeit“.

Aber auch die Besonderheiten als frühes Zentrum des Eisen- und Lederhandwerks des Marktes Mittersill und die Tradition der Lebzelterei werden in der Ausstellung thematisiert. Zahlreiche, historisch wertvolle Ausstellungsstücke, darunter Leihgaben anderer Museen und von Privatpersonen, eine Ausstellung über das Alltagsleben der Bauern im angrenzenden Bauernhaus, ein Shop und ein kleines Archiv-Café runden das gelungene Museumserlebnis für die ganze Familie ab.

Von Mittersill geht es über Stuhlfelden, wo sich der Betrieb Bernd Gruber mit dem Projekt „Demografieberatung für Beschäftigte+Betriebe“ auf den demografischen Wandel vorbereitet hat, nach Niedernsill.

Das Norikermuseum in Niedernsill

Für die Gemeinde Niedernsill sollte man sich ebenfalls ein wenig Extra-Zeit einplanen. Denn hier kommen nicht nur Pferdefreunde auf ihre Kosten. Im, mitten im Zentrum von Niedernsill gelegenen, Norikermuseum erfährt man nicht nur alles über die so beliebte Rasse der Noriker. Im zweiten Obergeschoß des Museums wird es nämlich zudem so richtig urig: Ein Mundartarchiv widmet sich dem heimischen Dialekt. Hier werden, in Form von Ton-Dokumenten, Video-Aufzeichnungen und Schriftstücken, Exponate regionaler Mundart gesammelt.

Das Norikermuseum ist nach den neuesten Erkenntnissen und museumspädagogischen Richtlinien gestaltet. So entdeckt man in der interaktiven Noriker-Ausstellung auf unterhaltsame Weise die Natur- und Kulturgeschichte dieser Rasse.

Im Norikermuseum, das nach den neuesten Erkenntnissen und museumspädagogischen Richtlinien gestaltet wurde, erfährt man interaktiv alles über die Natur- und Kulturgeschichte des Noriker-Pferdes. Foto: Museumswelten Hohe Tauern | Nill [Wöckinger]
Im Norikermuseum, das nach den neuesten Erkenntnissen und museumspädagogischen Richtlinien gestaltet wurde, erfährt man interaktiv alles über die Natur- und Kulturgeschichte des Noriker-Pferdes. Foto: Museumswelten Hohe Tauern | Nill [Wöckinger]

Unter anderem erfährt man etwa, dass der Noriker in seiner Geschichte zahlreiche Entwicklungen durchlaufen hat und heute in fünf Blutlinien gezüchtet wird. Klingt nicht gerade spannend? Ist es letztendlich aber doch. Denn in dieser, liebevoll auch „Familienerlebnismuseum“ genannten Schau wird der Noriker in all seinen Verhaltensformen mittels neuester Technologie, darunter Videos und Spiele, dargestellt.

Nach so vielen Pferde-Infos ist es dann schon ein eigenes Gefühl, schwingt man sich wieder auf den Sattel seines „Drahtesels“, um weiter nach Piesendorf zu radeln.

Das Generationenplatzl in Piesendorf

In Piesendorf angekommen, lädt ein ganz besonderer Ort zum Verweilen ein. Mit dem Generationenplatzl wurde hier ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen. Betagte Menschen treffen an diesem von der EU geförderten Platz auf Mütter und deren spielende Kinder. So bleiben auch Senioren in Mitten der Gesellschaft.

Gefördert aus dem „Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“: Das Generationenplatz in Piesendorf.    Foto: TVB Piesendorf Niedernsill | Harry Liebmann
Gefördert aus dem „Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“: Das Generationenplatz in Piesendorf. Foto: TVB Piesendorf Niedernsill | Harry Liebmann

„Europa in meiner Region“ in Zell am See entdecken

Zurück in Zell am See muss man ein wenig genauer hinsehen, um die EU-Projekte zu entdecken. Doch der genauere Blick lohnt. Denn der beliebte Tourismusort spiegelt die Möglichkeiten der EU-Förderungen in all ihrer Vielfalt. So findet man hier Projekte, die aus dem „Europäischen Sozialfonds“ (ProActiv) und dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (Rückführung Abwärme) realisiert wurden, aber auch das grenzüberschreitende Projekt Mobility for Future.

Übrigens: Selbst bekennende „Couch-Potatos“ müssen auf den Genuss des Besuches eines der vorgestellten Projekte nicht verzichten. Das Entdecken mit dem Bike ist lediglich eine Option. Alle Orte können auch direkt und jeder für sich begutachtet, oder zumindest künftig mit anderen Augen betrachtet werden.

Europa in meiner Region

 

Dieser Artikel wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds ko-finanziert.